Haus privat verkaufen - was muss ich beachten?

Geschrieben von: Henrik am 2023-12-16

Der private Hausverkauf, die Unterlagen und mehr...

Maklerin verkauft Ehepaar ein Haus

Das Wichtigste in Kürze

Ein Haus privat zu verkaufen, kann Maklergebühren sparen, aber auch viel Arbeit und Risiko bedeuten. Man muss den Wert des Hauses ermitteln, die Unterlagen vorbereiten, die Vermarktung durchführen und den Kaufvertrag abschließen. Man sollte sich gut informieren, beraten lassen und schriftliche Vereinbarungen treffen. Es ist auch möglich einen professionellen Makler beauftragen, wenn man sich überfordert fühlt.

Ein Haus privat zu verkaufen, kann eine attraktive Option sein, um Maklergebühren zu sparen und mehr Kontrolle über den Verkaufsprozess zu haben. Allerdings erfordert es auch viel Zeit, Recherche und Vorbereitung, um rechtliche und finanzielle Risiken zu vermeiden. In diesem Blogbeitrag erfährst du, was du beachten musst, wenn du dein Haus privat verkaufen möchtest.

Schritt 1: Den Wert des Hauses ermitteln

Der erste Schritt ist, den Wert deines Hauses zu ermitteln, um einen angemessenen Verkaufspreis festzulegen. Dabei solltest du verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie zum Beispiel:

  • Die Lage, Größe, Ausstattung und Zustand deines Hauses
  • Die aktuelle Marktsituation und die Nachfrage nach Immobilien in deiner Region
  • Die Preise von vergleichbaren Objekten, die kürzlich verkauft wurden oder zum Verkauf stehen

Um den Wert deines Hauses zu ermitteln, kannst du verschiedene Methoden nutzen, wie zum Beispiel:

  • Eine Online-Bewertung, die dir eine grobe Schätzung auf Basis von Daten aus öffentlichen Quellen liefert
  • Eine professionelle Immobilienbewertung, die dir eine detaillierte und individuelle Einschätzung auf Basis einer Besichtigung deines Hauses liefert
  • Eine eigene Recherche, bei der du dich über die Preise von ähnlichen Immobilien in deiner Umgebung informierst

Der Wert deines Hauses ist nicht gleichbedeutend mit dem Verkaufspreis, den du letztendlich erzielst. Dieser hängt auch von deiner Verhandlungsbereitschaft, der Dringlichkeit des Verkaufs und der Konkurrenzsituation ab.

Schritt 2: Die Unterlagen vorbereiten

Der zweite Schritt ist, die Unterlagen vorzubereiten, die du für den Verkauf deines Hauses benötigst. Dazu gehören unter anderem:

  • Der Grundbuchauszug, der die Eigentumsverhältnisse und eventuelle Belastungen deines Hauses dokumentiert
  • Der Energieausweis, der die energetische Qualität deines Hauses angibt
  • Der Lageplan, der die genaue Position deines Hauses auf dem Grundstück zeigt
  • Der Grundriss, der die Raumaufteilung und die Wohnfläche deines Hauses zeigt
  • Die Baubeschreibung, die die Bauweise, die Materialien und die Ausstattung deines Hauses beschreibt
  • Die Betriebskostenabrechnung, die die laufenden Kosten für Heizung, Wasser, Strom, Müllabfuhr, etc. aufschlüsselt
  • Die Teilungserklärung, die die Rechte und Pflichten der Eigentümergemeinschaft regelt, falls dein Haus zu einer Wohnungseigentümergemeinschaft gehört

Diese Unterlagen solltest du möglichst vollständig und aktuell vorliegen haben, um potenziellen Käufern einen transparenten und seriösen Eindruck zu vermitteln. Außerdem solltest du dich über die rechtlichen Vorschriften informieren, die für den Verkauf deines Hauses gelten, wie zum Beispiel:

  • Die Vorkaufsrechte, die bestimmten Personen oder Institutionen das Recht einräumen, dein Haus zu einem festgelegten Preis zu erwerben, bevor du es an jemand anderen verkaufst
  • Die Spekulationssteuer, die anfällt, wenn du dein Haus innerhalb von zehn Jahren nach dem Erwerb mit Gewinn verkaufst
  • Die Grunderwerbsteuer, die der Käufer an das Finanzamt zahlen muss, wenn er dein Haus erwirbt
  • Die Notarkosten, die für die Beurkundung des Kaufvertrags anfallen
  • Die Grundbuchkosten, die für die Eintragung des Eigentumswechsels anfallen

Diese Vorschriften können je nach Bundesland variieren, daher solltest du dich im Zweifel an einen Fachanwalt oder einen Steuerberater wenden.

Schritt 3: Die Vermarktung durchführen

Der dritte Schritt ist, die Vermarktung deines Hauses durchzuführen, um potenzielle Käufer auf dein Angebot aufmerksam zu machen. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Erstellung eines aussagekräftigen und ansprechenden Exposés, das die wichtigsten Informationen und Bilder deines Hauses enthält
  • Die Auswahl der geeigneten Vertriebskanäle, wie zum Beispiel Online-Portale, Zeitungen, Aushänge, Mundpropaganda, etc.
  • Die Organisation und Durchführung von Besichtigungsterminen, bei denen du dein Haus von seiner besten Seite präsentierst und Fragen der Interessenten beantwortest
  • Die Prüfung der Bonität und der Finanzierungsnachweise der Interessenten, um sicherzustellen, dass sie sich dein Haus leisten können
  • Die Führung von Preisverhandlungen, bei denen du dein Verhandlungsgeschick und deine Flexibilität unter Beweis stellst

Die Vermarktung deines Hauses erfordert viel Zeit, Geduld und Kommunikationsfähigkeit. Du solltest dich nicht unter Druck setzen lassen, sondern dein Haus zu dem Preis verkaufen, der dir angemessen erscheint. Außerdem solltest du dich nicht auf mündliche Zusagen verlassen, sondern immer schriftliche Vereinbarungen treffen.

Schritt 4: Den Kaufvertrag abschließen

Der vierte und letzte Schritt ist, den Kaufvertrag abzuschließen, um den Verkauf deines Hauses rechtsgültig zu machen. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Erstellung eines Kaufvertragsentwurfs, der alle wesentlichen Punkte des Verkaufs regelt, wie zum Beispiel den Kaufpreis, die Zahlungsmodalitäten, die Übergabe des Hauses, die Haftung für Mängel, etc.
  • Die Beauftragung eines Notars, der den Kaufvertragsentwurf prüft, ändert und beurkundet
  • Die Unterzeichnung des Kaufvertrags vor dem Notar, der die Identität und die Willenserklärung der Vertragsparteien feststellt
  • Die Zahlung des Kaufpreises an den Verkäufer, der eine Quittung ausstellt
  • Die Eintragung des Eigentumswechsels im Grundbuch, die der Notar veranlasst
  • Die Übergabe des Hauses an den Käufer, bei der ein Übergabeprotokoll angefertigt wird

Der Kaufvertrag ist der wichtigste und sensibelste Teil des Verkaufsprozesses. Du solltest ihn sorgfältig lesen und verstehen, bevor du ihn unterschreibst. Außerdem solltest du dich an die vereinbarten Fristen und Bedingungen halten, um Konflikte oder Schadensersatzansprüche zu vermeiden.

Fazit

Ein Haus privat zu verkaufen, ist eine Herausforderung, die viel Eigeninitiative, Fachwissen und Verantwortung erfordert. Wenn du dich dafür entscheidest, solltest du dich gut vorbereiten, informieren und beraten lassen. Wenn du dich dagegen überfordert fühlst, kannst du auch einen professionellen Makler beauftragen, der dich beim Verkauf deines Hauses unterstützt. Die Entscheidung liegt bei dir.